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So
gelingen Gruppengespräche
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Jeder ist für sich verantwortlich!
Jeder
bestimmt selbst, wann er redet und wann er schweigt. Die Gruppe darf von
niemanden einen Gesprächsbeitrag erzwingen. Jeder soll in eigener Regie und
selbstverantwortlich entscheiden, welchen Gesprächsbeitrag er leisten will.
Nicht alle gleichzeitig!
Jeder
darf sagen, was er will, doch wenn mehrere gleichzeitig sprechen, werden sie
nicht mehr von allen anderen gehört und den meisten geht dann der rote Faden
des Gesprächs verloren. Jeder muß dafür sorgen, daß nur einer
spricht.
Was einen ärgert, möglichst bald in die Gruppe bringen!
Wer
sich über etwas ärgert, kann nicht mehr ungestört am Gespräch teilnehmen,
sondern schaltet ab. Auf eine Störung, die nicht deutlich benannt wird, können
andere auch nicht angemessen reagieren. Wenn die anderen auf die eigene
Befindlichkeit keine Rücksicht nehmen, staut sich der Ärger, und es kann dann
eine Störung der Beziehung zu anderen Mitbetroffenen entstehen, weil man sich
von den anderen vernachlässigt fühlt.
Jeder einzelne trägt zum Gelingen des Gesprächs bei. Denn wenn ein Gespräch
unbefriedigend verläuft, liegt das nicht allein an denjenigen, die ihre
Unzufriedenheit nicht rechtzeitig geäußert haben!
Seitengespräche vermeiden!
Kurze
Seitenbemerkungen sind manchmal entlastend. Es ärgert und stört aber, wenn mit
dem Nachbarn geredet wird.
Sich selbst zur Sprache bringen!
Wer
etwas sagt, sollte seinen Beitrag oder seine Kritik als seine Meinung
ausdrücken. Statt ständig davon zu reden, was "man" tut, ist es
besser, zu sagen, was "ich" selbst für richtig halte, gut oder
schlecht finde. Das "ich" ist hier kein Zeichen von Egozentrik,
sondern von Ich-Stärke.
Dem anderen mal sagen, was mir an ihm gefällt!
Das
tut jedem gut und stärkt das Selbstbewußtsein. Anerkennung ist besser als
Belehrung. Denn jeder von uns möchte akzeptiert werden und braucht das Gefühl,
von anderen angenommen zu sein, um sich selbst besser annehmen zu können.
Nichts aus der Gruppe hinaustragen!
Diskrete
Verschwiegenheit nach außen ist nötig, damit Vertrauen wachsen kann.
Klar sagen, was ich will!
Jeder
muß seine Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen an andere klar und deutlich
artikulieren, damit die anderen wissen, woran sie sind. Nur auf einen
ausgesprochenen Wunsch kann man auch ausgesprochen gut eingehen. Heimliche
Wünsche werden unheimlich selten erfüllt. Wem daher an der Erfüllung seiner
Bedürfnisse etwas liegt, muß sie auch mitteilen. Vom Aussprechen seiner
Bedürfnisse und Wünsche darf man allerdings nicht erwarten, daß die anderen
sie erfüllen müßten. Die anderen müssen mit Anstand "nein" sagen
dürfen.
Gefühle
aussprechen
Bei
jedem Miteinanderreden stellen sich unvermeidlich Gefühle ein und wir sollten
nicht vermeiden, sie zu äußern. Denn mit ausgesprochenen Gefühlen können wir
besser umgehen. Das schafft Klarheit für einen selbst und für die anderen.
Auf Körpersignale achten!
Unser
Körper hilft uns, Gefühle wahrzunehmen. Außerdem ist er oftmals ehrlicher als
unser Verstand. Wir können uns in aller Regel gut auf ihn verlassen. Ebenso
sprechen die Körper der anderen eine deutliche Sprache. Diese ist in unserer
Kultur jedoch leider zu einer Fremdsprache geworden. Wir müssen sie daher
wieder neu erlernen.
Rücksicht nehmen!
Wenn
jeder seine Gefühle, seine Wünsche und Bedürfnisse, seinen Ärger und seine
Störungen ausdrücken soll, bedeutet das noch lange nicht, daß er auf die
Belange der anderen und der Gruppe keine Rücksicht mehr zu nehmen braucht. Es
geht darum, daß jedes Gruppenmitglied sich eigenverantwortlich äußert, damit
die Gruppe gemeinsam einen Weg finden kann, der möglichst alle zufriedenstellt.
Dazu ist es notwendig, daß Kompromisse gefunden werden, eigene Wünsche
zeitweise freiwillig zurückgestellt und im Augenblick wichtigere Bedürfnisse
berücksichtigt werden.
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